ZVO Verbandsversammlung tagt am 03.07.24 in Ahrensbök

ZVO Verbandsversammlung am 03.07.24 in Ahrensbök

von Katharina Grimm

Mitglieder stellen Weichen für weitere Entwicklung

Weichen gestellt
In den letzten Jahren wurden bereits bedeutende Schritte bei den Investitionen des Zweckverbandes Ostholstein (ZVO) unternommen. Diese umfassen den Breitbandausbau und den begonnenen Erneuerungskurs der für die Menschen in Ostholstein betriebenen Netze und Anlagen sowie das Engagement zur Erreichung von Klimaneutralität. Dieser Kurs einer sukzessiven Erneuerung der Infrastruktur wurde heute in der Verbandsversammlung des ZVO von den Mitgliedern für die Zukunft beschlossen.

Hohe Investitionen in die Infrastruktur für Versorgung und Entsorgung der Region
Auch beim ZVO wurde lange Zeit von der in früheren Zeiten aufgebauten Infrastruktur gelebt. Zum Ende der 2010er-Jahre wurde begonnen, wieder erheblich höhere Mittel in die Modernisierung von Kanalnetzen, Klärwerken sowie in Energieerzeugung und Energieeffizienz zu investieren. Diese Anstrengungen werden auf alle Sparten ausgeweitet, welche zusätzlich das Ziel der für 2032 angepeilten Klimaneutralität unterstützen.

Frank Spreckels, Verbandsvorsteher des ZVO, erläutert zu den geplanten Investitionen: „Unsere Netze und Anlagen sind die Basis für unsere Aufgaben in der Ver- und Entsorgung der Region. Nur mit ihnen und unseren Kolleginnen und Kollegen gelingen unsere Aufgaben für unsere Region. Netze und Anlagen sind viele Jahre und Jahrzehnte nicht in ausreichendem Maße erneuert worden. Wenn diese Technik 50 Jahre funktioniert, brauchen wir pro Jahr 2 % Erneuerung. Daher planen wir, in den nächsten zehn Jahren rund 525 Mio. € in unsere Infrastruktur zu investieren.“

Wirtschaftlichkeit in allen Bereichen und Fokussierung
Angesichts der notwendigen Finanzierung dieser Investitionspläne wird der ZVO langfristig nur Aufgaben übernehmen können, die wirtschaftlich tragfähig sind. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, bei allen Aktivitäten die Wirtschaftlichkeit im Blick zu behalten.

Der ZVO legt großen Wert darauf, die vorhandenen Aufgaben für die Menschen in der Region Ostholstein optimal zu erfüllen. Diese umfassen die Entsorgung von Schmutz- und Niederschlagswasser, die Abfallentsorgung sowie die Versorgung mit Wasser, Gas, Wärme und Strom und den Breitbandausbau.

„Unsere Priorität liegt in der Optimierung und Verbesserung dieser Aufgaben. Dabei setzen wir unsere gesamte Kraft und Kreativität ein. Gleichzeitig sind wir bestrebt, zukünftige Herausforderungen im Energiebereich proaktiv anzugehen“, erklärt Frank Spreckels die Ausrichtung.

Kooperationen und Unternehmensentwicklung
Der ZVO ist bestrebt, seine Ziele auch durch Zusammenarbeit mit anderen kommunalen Unternehmen zu erreichen. Ein anschauliches Beispiel dafür ist die Gründung der Klärschlammtrocknung Neustadt gemeinsam mit dem Zweckverband Karkbrook und den Stadtwerken Neustadt i.H.. In der geplanten Anlage sollen Klärschlämme aus den Kläranlagen mithilfe der bei der Abfallverbrennung entstehenden Wärme getrocknet werden, was zu einer signifikanten Reduzierung der Transportkosten und des Kohlenstoffdioxid-Ausstoßes führen wird. Für den Bau der Anlage laufen mittlerweile die Auftragsvergaben. Im Herbst 2025 soll die Anlage in Betrieb gehen.

Ein weiteres Entwicklungsfeld sieht der ZVO in der Nutzung der Flächen auf den Ver- und Entsorgungsanlagen zur Erzeugung von erneuerbaren Energien, vor allem über Photovoltaik.

Wirtschaftliche Stabilität – Jahresabschluss 2023 vorgelegt
Den Mitgliedern lag zudem der Jahresabschluss 2023 zur Beratung und zum Beschluss vor. Nachdem der sehr investitionsintensive Breitbandausbau in den vergangenen Jahren durch geplante Anlaufverluste im Jahresergebnis des gesamten ZVO sichtbar war, konnten für 2023 wieder schwarze Zahlen vorgelegt werden. Ein Jahresergebnis von rund 5 Mio. € stärkt das Eigenkapital des Zweckverbandes Ostholstein und stützt so die Investitionsplanungen. Ein Grund für das Ergebnis ist die Förderung des Glasfaserausbaus von Bund und Land, die nun neben Unterstützung der Investitionskosten auch die Finanzierungs- und Personalkosten des Projektes fördern.

Zudem ist der Jahresabschluss 2023 von hohen Energiepreisen geprägt. Hier haben die Preisbremsen die Kosten jedoch weniger stark ansteigen lassen, als es im Herbst 2022 bei der Planung erwartet worden war. Dadurch entstehen Überschüsse in den Gebührenhaushalten für Abfall und Abwasser, die an die Kundinnen und Kunden in den Folgejahren über die Neukalkulation der entsprechenden Gebühren zurückgeführt werden.

Das Anlagevermögen des ZVO und seiner Gesellschaften ist in 2023 von 302 Mio. € auf 332 Mio. € gestiegen. An dieser Zahl lässt sich der Kurs der Erneuerung der Infrastruktur erkennen, der nun noch über mehrere Jahre fortgeführt werden soll.

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